Bereich 1: Modellprojekte mit dem Schwerpunkt individuelle Kompetenz- und Haltungsentwicklung

 

1. Demokratieförderung durch historisch-politische Zugänge

Jugend Museum Schöneberg: Discover History - Act now! Ein Modellprojekt des Jugend Museums zum demokratischen Handeln

Leitung: Jessica Fritz

Zu allen Zeiten haben sich Menschen für ihre Rechte eingesetzt - und damit oft Geschichte geschrieben. Gleichzeitig bleiben ihre persönlichen Schicksale häufig unsichtbar. Was haben frühere Proteste mit aktuellen Debatten zu tun? Für welche Themen setzen sich junge Menschen heute ein? In seinem aktuellen Projekt "Discover History - Act now" macht das Jugend Museum Demokratiegeschichte(n) sichtbar. Zugleich gestalten Jugendliche in Aktionen, Ausstellungen und Workshops ihre Stadt und ihr Umfeld mit. Dabei machen sie das Jugend Museum zu einem Ort, an dem ihre eigenen Themen und Wünsche gesehen und gehört werden.

 

2. Demokratieförderung durch inklusive politische Bildung

Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB): Wie geht Demokratie? Inklusive politische Bildung

Leitung: Stefan Braun

Aufbauend auf dem Beschluss des Bundestages vom 15. März 2019 zum inklusiven Wahlrecht, möchte unser Projekt junge Menschen mit Betreuungsbedarf darin bestärken, ihre Grundrechte wahrzunehmen und zu wählen.  Sie sollen für Ihre Bedürfnisse und Interessen selbstständig eintreten können. Die Begriffe Menschrechte und Teilhabe sind zentral für unsere Projektarbeit. Das Projekt vermittelt außerdem das Wissen darüber, wie unser Staat funktioniert und zeigt, wie man alleine oder zusammen mit anderen aktiv werden kann.

 

3. Prävention gegen menschenverachtende Einstellungen

Arbeit und Leben Schleswig-Holstein:

DEBATTE - Demokratiebildung an (Berufs-)Schulen: Für mehr Toleranz und Teilhabe

Leitung: Maria Wallbrecht

Das Modellprojekt bildet junge Erwachsene zu Multiplikator*innen aus. Diese arbeiten in Workshops und Projekttagen mit jungen Menschen ab 14 Jahren zu Rassismus, Klassismus und anderen menschenverachtenden Einstellungen. Die (Berufs-)Schüler*innen verstehen, wie menschenverachtende Einstellungen entstehen, wirken und verbreitet werden. Betroffene kommen zu Wort und Motivation für eigene Zivilcourage und demokratisches Handeln werden geschaffen. Darüber hinaus erprobt das Projekt Formate, wie (Berufs-)Schüler*innen zu diesen Themen selbst am Lernort aktiv werden können.

 

Bereich 2: Modellprojekte mit dem Schwerpunkt Demokratieförderung durch Verfahrenssicherung

 

4. Digitale Beteiligung als Instrument für demokratisches Engagement

Diskutier mit mir e.V.: Diskutier Mit Mir - Demokratieförderung durch digitalen Dialog

Leitung: Joachim Kirschstein, Lukas Wolf

Die Zukunft braucht jeden von uns. Alle Bürger*innen sollen sich mit ihren Fragen in den gesellschaftlichen Debatten einbringen können. Gerade auch jene, deren Stimmen sonst nicht gehört werden, die sich nicht ausreichend repräsentiert sehen und deren Perspektiven und Lebensrealitäten in den politischen Diskursen oft zu kurz kommen. Das ist das Leitmotiv des Demokratie Startups Diskutier Mit Mir.

Der gemeinnützige Verein ist vor 5 Jahren mit einer App gestartet, die Menschen mit unterschiedlichen Meinungen ins Gespräch bringt. Von Anfang an ging es darum mehr Partizipation zu wagen und der zunehmenden Polarisierung in unserer Gesellschaft, vor allem auf den digitalen Kanälen, etwas entgegenzusetzen. Im Fokus aller Aktivitäten stehen immer Jugendliche und junge Erwachsene, mit seinen Plattformen und begleitenden Kampagnen erreicht der Verein jedes Jahr Hunderttausende in diesen Zielgruppen.

Aktuell ist Diskutier Mit Mir mit dem FORUM X auf Tour, um der ganzen Vielfalt in unserer Gesellschaft eine Plattform und eine Stimme zu geben. Das FORUM X öffnet den Dialog über alltagsnahe Themen auf kommunaler Ebene. Alle Veranstaltungen sind über die gleichnamige App auch digital zugänglich, jede*r kann sich über eine Audiobühne persönlich in die Diskussionen einbringen.

 

5. Demokratieförderung durch kommunales Engagement

Mitmachen e.V.: Jugendbeteiligung bei Bürgerbudgets

Leitung: Dr. Carsten Herzberg

Bei Bürgerbudgets stellt die Kommune jährlich einen Geldbetrag von mehreren 10.000 Euro für gemeinnützige Vorhaben im Ort zur Verfügung. Alle Einwohner*innen können Vorschläge einreichen und sich an der Abstimmung über die Verteilung der Gelder beteiligen. Allerdings sind junge Menschen in vielen Fällen unterrepräsentiert. Das Projekt JUBU „Jugendbeteiligung bei Bürgerbudgets“ möchte dies ändern! Bürgerbudgets werden als Chance für junge Menschen gesehen, Demokratie unmittelbar zu erfahren und das eigene Lebensumfeld mitzugestalten. Das Projekt entwickelt für eine bessere Einbeziehung junger Menschen im Alter von 15 bis 26 Jahren Formate für Schule und Offene Jugendarbeit, die an freie Träger und Kooperationspartner*innen weitergegeben werden.

 

6. Demokratieförderung durch Empowerment

adis e.V: Amplifying Voices - Empowermentprozesse als Grundlage demokratischer Partizipation in Kommunen

Leitung: Marjam Kashefipour

In politischen Aushandlungsprozessen bleiben die Stimmen und Perspektiven von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen oft ungehört und unsichtbar – sie bekommen wenig Raum, Resonanz und selten ein Mikrofon. Das Projekt beschäftigt sind damit, welche Rolle Empowermentprozesse und - gruppen bei der Verstärkung von Stimmen spielen und wie es gelingen kann, dass diese Stimmen von Kommunen und Institutionen nicht nur gehört werden, sondern auch nachhaltig Rassismus, Cis-Heteronormativität und Ableismus in den Institutionen abklingen.

 

Bereich 3: Modellprojekte mit dem Schwerpunkt Demokratieförderung durch Struktursicherung und -entwicklung

 

7. Demokratieförderung in Kitas und Orten der Familienbegegnung

RAA Hoyerswerda/ Ostsachsen: Gemeinsam mehr erreichen! Ressourcenorientierte Elternaktivierung zur Stärkung kindlicher Kompetenzen und eines demokratischen Gemeinwesens

Leitung: Heike Thomasius

ZUSAMMENSPIEL – gemeinsam mehr erreichen! (Gemeinsam mehr erreichen – Ressourcenorientierte Elternaktivierung zur Stärkung kindlicher Kompetenzen und eines demokratischen Gemeinwesens) ist ein Modellprojekt im Handlungsfeld „Demokratieförderung im Kindesalter“, das sich an Kinder im Alter bis 3 Jahre sowie deren Eltern richtet. In heterogen zusammengesetzten Eltern-Kind-Gruppen, die sich in Kitas sowie weiteren Einrichtung der Familienbegegnung wöchentlich treffen, werden Themen wie Vielfalt, Partizipation und Kommunikation in kindgerechter Weise aufgegriffen und durch Elternbegleiter*innen angeleitet. Diese erhalten im Rahmen des Projektes bedarfsgerechte Schulungen und die Prozesse vor Ort werden durch die Projektreferentinnen begleitet. Ergänzend hierzu werden Praxismaterialien (in mehreren Sprachen) entwickelt und in digitaler und gedruckter Form bereitgestellt.

 

8. Schule als Lernort für Demokratie

Kreisjugendring Dachau: Modellprojekt Demokratische Schule

Leitung: Sabine Mühlich

Das Modelprojekt „Demokratische Schule“ unterstützt Schulen, Demokratie für alle erfahrbar umzusetzen. Im Rahmen der partizipativen Schulentwicklung und konkreter Angebote in der Ganztagsbildung werden die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Schüler*innen geklärt, bewusst gefördert und verankert. Die daraus erwachsene Kompetenz und Motivation haben unübersehbare und nachhaltige Folgen für das gesamte Schulleben. Zugleich entwickeln die Beteiligten ein starkes Interesse, ihr Engagement auf außerschulische Beteiligungsmöglichkeiten auszuweiten.